Kann man eine Katze vegetarisch ernähren, ohne dabei ihre Gesundheit aufs Spiel zu setzen? Immer mehr Menschen entscheiden sich aus ethischen Gründen für eine fleischlose Ernährung und machen damit meist gute Erfahrungen. Aus dem Wunsch, keine Tiere für die Fleischgewinnung zu töten, entsteht für Katzenhalter schnell ein moralisches Dilemma: Katzen sind als Fleischfresser bekannt. Ist es möglich, sie vegetarisch oder gar vegan zu ernähren? Oder riskiert man damit die Gesundheit des geliebten Stubentigers?
Katzen sind reine Fleischfresser
Von Natur aus sind Katzen reine Fleischfresser. Die Bezeichnung Hypocarnivore kommt nicht von Ungefähr: Sie ernähren sich ausschließlich von ihren Beutetieren. Zwar nehmen sie über den Mageninhalt ihrer Beute einen gewissen Teil pflanzlicher Kost auf. Dieser macht aber gerade einmal 5% ihrer Ernährung aus.
Da Katzen bis ins letzte Jahrhundert primär zum Mäusefangen gehalten wurden, haben sie noch dieselben physiologischen Ansprüche an ihre Ernährung wie Wildkatzen. Dies unterscheidet sie deutlich von Hunden: Diese wurden bereits deutlich länger domestiziert, so dass sich ihr Stoffwechsel von dem der Wölfe unterscheidet und sie Kohlenhydrate besser verdauen können.
Die Physiologie eines Fleischfressers
Katzen haben die eindeutige Physiologie eines Fleischfressers. Ihr Gebiss ist ein deutlicher Hinweis darauf: Katzen besitzen nicht die Mahlzähne von Pflanzenfressern, mit denen diese pflanzliche Kost zerkleinern. Dies ist nötig, um sie für die Verdauung vorzubereiten. Katzen hingegen schlucken ihre Nahrung meist im Ganzen herunter oder zerreißen sie höchstens in maulgerechte Stücke.
Ihr Darm ist sehr kurz, was typisch für Fleischfresser ist. Denn Fleisch ist leicht zu verdauen, und bleibt durch den kurzen Darm nicht zu lange im Körper, wodurch Fäulnis vermieden wird.
Nicht zuletzt können Katzen Taurin und Vitamin A nicht selbst produzieren, sondern müssen diese Stoffe über die Nahrung aufnehmen. Beide Stoffe sind primär oder ausschließlich in tierischem Gewebe enthalten.
Mangelernährung durch vegetarische oder vegane Ernährung
Eine große Gefahr ist eine Mangelernährung durch eine vegetarische oder vegane Ernährung bei Katzen. Eine rein vegetarische Ernährung führt zu einem Mangel an essentiellen Nährstoffen wie Taurin oder Vitamin A. Auch, wenn es theoretisch möglich ist, eine gesunde Katze bei genau berechnetem Nährstoffgehalt lakto-ovo-vegetarisch zu ernähren, ist davon dringend abzusehen.
Es gibt nur wenige Studien über die Folgen einer fleischlosen Ernährung bei Katzen. In ihnen wurden deutliche Mangelerscheinungen bei vegan ernährten Katzen nachgewiesen. Studien mit anderen Ergebnissen hatten meist eine zu kleine Testgruppe oder wurden nicht lange genug durchgeführt, um aussagekräftig zu sein.
Zudem sind einzelne Katzen, die vegetarisch ernährt gesund leben, kein Argument für diese Ernährung. Auch viele Raucher leben ein langes und gesundes Leben, dennoch würde niemand Rauchen als gesund bezeichnen.
Katzen haben ein Recht auf Fleisch
Auch nach dem Tierschutzgesetz haben Katzen ein Recht auf Fleisch in ihrer Ernährung. Dies sagt §2 sehr deutlich:
„Wer ein Tier hält, betreut oder zu betreuen hat
1. Muss das Tier seiner Art und seinen Bedürfnissen entsprechend angemessen ernähren, pflegen und verhaltensgerecht unterbringen.“
Tierschutzgesetz § 2
Da Katzen von Natur aus Fleischfresser sind und nur Fleisch vollwertig verdauen können, ist eine vegetarische oder gar vegane Ernährung NICHT tiergerecht.
Katzenfutter aus ethischer Sicht
Dennoch bleibt Katzenfutter aus ethischer Sicht schwierig. Denn es lässt sich nicht leugnen, dass die industrielle Tierhaltung zur Fleischgewinnung so gut wie nie artgerecht ist. Selbst, wenn für Katzenfutter nicht eigens geschlachtet wird, stammt das Fleisch selten aus artgerechter Haltung. Katzenhalter müssen also zwischen zwei Punkten abwägen: Dem Tierleid bei den meisten Schlachttieren und dem Recht ihrer Katze auf Fleisch als Bestandteil einer gesunden Ernährung.
Zum Wohle der Tiere für die Fleischgewinnung kann es nicht gerechtfertigt sein, eine Katze fleischlos zu ernähren. Denn so würde das Wohl der Schlachttiere mit dem Leider vegetarisch oder vegan ernährter Katzen erkauft. Während Menschen problemlos auf Fleisch und tierische Produkte verzichten können, ist dies für Katzen nicht gesund möglich. Die eigenen ethischen Ansprüche dürfen einem Tier nicht entgegen seiner Bedürfnisse aufgenötigt werden.
Die beste Lösung für dieses Dilemma ist Katzenfutter ausgewählter Hersteller, die ausschließlich Fleisch aus artgerechter Haltung und nachhaltigem Fischfang (zum Beispiel der Hersteller Anifit) verwenden. Fast immer ist dieses Futter durch die hochwertigen Zutaten auch gesünder als das anderer Marken. Auf diese Weise können Sie sich gleichzeitig für das Tierwohl von Nutztieren einsetzen und Ihre Katze gesund ernähren.
Fazit: Katzen brauchen Fleisch
Katzen brauchen Fleisch, denn anders als Hunde sind sie nicht in der Lage, auch pflanzliche Kost zu verwerten. Bei vegetarischer oder gar veganer Ernährung drohen schwerwiegende Mangelerscheinungen.
Wer aus ethischer Sicht etwas gegen das Tierleid von Schlachttieren tun möchte, kann seine Katze dennoch artgerecht ernähren. Immer mehr Futterhersteller setzen auf Fleisch von Tieren aus artgerechter Haltung und nachhaltigem Fischfang. Katzenfutter in Bioqualität ist eine gute Wahl, um allen Tieren etwas Gutes zu tun.